Lyrik
Mond-O
Mond-O
blickrunde dich nach
im Wölbmund.
Trifft mich dein Gelbstrahl,
geht ein Fühlgedanke,
nach oben,
ach oben,
ach ob,
Warum?
Ockerkugel in blauem Feld,
Blume im Los-Schwarz.
Höre deine hohe Leere.
Mondaugenwuchs
zuletzt kratiert.
(Veröffentlicht im Gedichtband "Der Mond ist aufgegangen", deutschsprachige Gedichte mit Mond vom Barock bis zur Gegenwart, Landpresse Verlag, Hrsg. Axel Kutsch)
Trostschnee
Außen wird
zu innen
weiße Bögen
treiben
und Helligkeit
schwärmt aus
überträumt
und ruht sich
langsam
alles weiß
Ein dunkles Herz
pumpt Rhythmus,
schwarzes Blut
färbt fort
hineingetrieben
treibend
in den selbstgebornen
Ort
Stumm wirft Licht
den Schatten doch
am Horizont wird
klagend sichtbar
der schwebende
Moment
Durch Schneelaut
pulsiert Atem
und genährt vom Nichts
glüht schillernde Schwärze
aufs häutliche Weiß
Bei geschlossnen Lidern
und mit Schmerzbögen
vermischt
entlässt der Gedanke
sich selbst
ins brütente Licht
Nun endlich
schwarze Weißheit
erschöpfend erweint
und geheimnisvoll
das Bild
wie ein Sprung
im Eis des Blattes